Sonntag, 9. November 2014

Freitag: 07.11.2014

Es ist mitten in der Nacht. Ich kann nicht schlafen. Einsam sitze ich auf dem Balkon meiner Eltern und blicke ins weite Dunkel, das sich über die Felder legt , als ob sie sich unter einer Decke verstecken wollen. Auf der Straße ist nicht viel zu sehen. Es ist kalt. Ich zittere. Der Zigarettenqualm der meine Lungen füllt ist eigentlich nur eklig. Ich wollte mit dem Rauchen aufhören, aber zuletzt wurden es einfach nur noch mehr. Gerade jetzt kann ich nicht anders, obwohl es mich irgendwie ekelt.

Was für eine langweilige Gegend hier, denke ich mir. Eine Neubausiedlung. Irgendwie genauso trist wie alles zurzeit in meinem Leben. Die paar Autos, die ich höre, fahren alle ihren Weg, ohne sich zu interessieren wohin die anderen wollen oder warum. Die Häuser gehören zwar von außen her zusammen, aber doch steht jedes für sich alleine da.

Mal bin ich weit weg von allem, dann bin ich allem hier wieder so nah. Ein ständiges hin und her, die ganze Situation macht auch meinem Körper zu schaffen. Die ganze Nacht bin ich am husten und jedes mal habe ich das Gefühl, dass sich ein kleines Stück meiner Lunge ablöst. Aber was macht das schon aus. Mein Herz ist eh schon zerstört, also was macht da schon noch die Lunge aus.

Ich sehe jemanden einsam die Straße entlanglaufen und frage mich was er wohl tut. Ob er genauso einsam ist. Ob er von einer Party kommt? Hatte er einen schönen Freitagabend? Aber wenn ich ehrlich bin interessiert es mich gar nicht. Ich will es gar nicht wissen. Ich kriege es kaum hin meine eigenen Gedanken zu ordnen, also werde ich auch nicht versuchen darüber nachzudenken was fremde grade denken.

Ich kann nur an die eine Person denken.

Ob sie wohl ruhig schlafen kann? - Wahrscheinlich!

Ob sie sich einsam fühlt? - Bestimmt nicht!

Hilflos und einsam lege ich mich wieder in mein Bett, denn bald geht die Sonne auf und das will ich nicht wach erleben. Die Erinnerungen wären quälend. Genauso wie die damit verbundenen Wunschvorstellungen

Wie die Felder im Dunkeln, verstecke ich mich wieder unter meiner Decke. 

Allein.

2 Kommentare: