Sonntag, 9. November 2014

Darf ich dich vermissen?

Ich denke an jedes einzelne Detail, um dich in meiner Erinnerung wieder lebendig zu machen.

Deine blauen Augen, die mich immer so eindringlich anschauten, wenn es mir schlecht ging und ich es dir nicht zeigen wollte -du hast es jedesmal bemerkt.
Deine wuscheligen Haare, die sich so unglaublich weich um meine Finger schlangen. Unsere Kinder hätten gar keine Wahl, denn Locken und dicke Haare werden sie, bei uns als Eltern, soundso haben, sagtest du-wie süß, dachte ich.
Dein roter Erdbeermund, der keine Sekunde ruhen konnte und mich so liebevoll küsste. Du wirkst so beruhigend auf mich, sagtest du. Und du bist so unglaublich anstrengend, sagte ich.
Deine umwerfende trainierte aber kleine Gestalt, selbst ich konnte dir auf Zehenspitze fast direkt in die Augen schauen können. Wenn du Absätze trägst, würde es gehen, sagtest du-ich finds aber so viel schöner, sagte ich.

Du fehlst mir sehr, deine Art mich zu halten, mir zu sagen, dass ich nicht so viel nachdenken soll.

Dein Versprecher, mir zu sagen, dass du mich liebst.
Wie ruhig du wurdest wenn es um meinen Umzug oder meine Arbeit ging. Du sagtest jedes mal kein Wort - hast mich nur tief in die Augen geschaut, während ich vor den anderen von dem zukünftigen WG-Leben schwärmte.

Ich habe das Gefühl erst jetzt alles wirklich zu erleben. Damals war ich zu betäubt von dem kurzem Glück, um jede Sekunde mit dir zu genießen.

Doch darf ich dich noch vermissen? Darf ich mich fragen, wie es dir geht? Vielleicht gibt es ja inzwischen jemanden, die dir, in ihren hochhackigen Schuhen direkt in die Augen schaut.

Darf ich mich nach so langer Zeit noch nach dir sehnen und dich das vielleicht sogar wissen lassen?

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