Freitag, 31. Juli 2015

31.07.2015: Veränderung

jedes jahr aufs neue fassen wir zum jahreswechsel unmögliche vorsätze. wir wollen aufhören zu rauchen, weniger trinken, uns gesünder ernähren. oft wollen wir auch umziehen, die große liebe finden und uns einen neuen haarschnitt verpassen lassen. kurz gesagt: wir wollen ein besseres leben führen. und wenn die vorsätze fest stehen und die ersten monate vergangen sind teilen wir uns selbst in zwei gruppen: die eine gruppe arbeitet ganz fleißig an ihren vorsätzen und die andere gruppe... naja. sagen wir einmal dass das jahr zwölf monate hat.. und selbst wenn man im Juli noch keinen einzigen Vorsatz umgesetzt hat hat man noch 5 Monate an denen wir etwas sinnvolles tun können. oder eben nicht..

„und warum, hast du jetzt nochmal dein Zimmer umgeräumt und die ganze WG geputzt?“, fragte mich Anna und zog dabei eine ihrer augenbraun hoch.
„Damit es gemütlicher ist?“ verteidigte ich mich kleinlaut. 
„Ja aber warum auf einmal? Du lebst seit 11 Monaten so? und von heute auf morgen… da hättest jetzt auch noch ein Monat warten können?“ rechnete mir Anna vor.
ich erhob mich schnaufend von dem Sofa und ging richtig Küche.
„weil ich das jetzt eben so wollte und nicht erst morgen oder übermorgen. was du heute kannst besorgen...“
„das verschiebe stets auf morgen.“, viel mir Anna ins wort.
„carpe diem.“, beharrte ich auf meinem standpunkt und holte meinen Teller aus der Küche.
„Du hast gekocht?“, fragte Anna.
„Ja. Sehr gut Anna. Du kannst Essen erkennen.“ ich versuchte zynisch zu sein, aber mit vollem mund ging das irgendwie nicht besonders gut.
„ich versuche mich ein besser zu ernähren.“ ergänzte ich.
„aber warum diese wandlung?“, fragte er. „früher hast du Red Bull für das bessere Wasser gehalten und dich komplett von Fertigessen ernährt und jetzt kochst du? und das geputze an deinem Freien Tag? Früher hast du jeden freien Tag genützt um mit uns zu feiern und nicht um zu schlafen damit du am nächsten Morgen fit bist damit du anderen die Suffelei hinterher putzen kannst“
„Stimmt nicht.“, sagte ich. „“früher“ war vor einem Monat. da war ich das letzte mal weg und ich halte Red Bull immer noch für das Beste und das gesaufe brauch ich nicht mehr, erstens werden sogar tolle Kerle durch Alkohol zu widerlichen perverslingen außerdem was will ich mir den noch schön oder weg saufen? Ich hab einen super tollen Kerl an meiner Seite, der alles tun würde um mich zu beschützen und fange in einem Monat die Ausbildung an, die ich wollte.“
„aha“, kam es von Anna... wenig überzeugend.
„wisst ihr... ich muss vor euch keine rechenschaft ablegen nur weil ich umziehe, mich gesünder ernähren will oder einen neuen haarschnitt habe. ihr seid meine Freunde. und irgendwo habe ich einmal gehört das freunde einen so nehmen sollten wie man ist“ sprudelte es aus mir.
„das mag ja sein, Fabienne. aber die sache ist die... das wir uns kaum noch sehen. dieses „früher“, welches du vorher angesprochen hast, dieses vor einen monaten, da haben wir uns das letzte mal gesehen.“, sagte Anna während sie sich neben mich setzte. „und immer dann wenn ich dich zu gesicht bekommen... überraschst du uns mit einer neuen... sache.“
„Ich will mich nur wohl fühlen und auch gut genug für Matze sein, er ist eben nicht mehr einer wie die anderen, der sein Leben vor sich hin lebt und eigentlich kein Plan hat. Er weiß was er will und was nicht, und für das was er will kämpft er und den rest lässt er fallen. Ich will nicht dass ich ihm zu unreif bin oder sonst was.“ „Aha“
veränderung ist gut. veränderung treibt uns voran. veränderung macht uns heute zu dem was wir morgen sind. doch vielleichten sollten wir auch einmal stillstehen und nichts tun. uns mit dem zufrieden geben was wir haben. die tradition vor die innovation stellen. und eine tasse kaffee genießen. seinem alten „ich“ treu bleiben... und sich nicht so schnell verändern das einen die eigenen Freunde nicht mehr erkennen. denn bekannte sind gut. freunde sind besser.

Freitag, 17. Juli 2015

Zuerst haben wir uns geeinigt: keine Beziehung sagten wir.


Dann haben wir immer mehr Zeit miteinander und schließlich war es um mich geschehen. Zwar habe ich währenddessen mich "zu entlieben", wie ich es nannte, aber ich habe mich selber belogen. Gelungen ist mir das nicht. Sich selbst zu belügen tut weh, hab ich mir immer gedacht. Aber die Zeit, die wir miteinander verbrachten, die Momente voller Nachdenkerei und voller wunderbarer Ausflüge hat mich dafür entschädigt. In diesen Momenten habe ich versucht, mein stilles Leiden, das ich mir praktisch selbst auferlegt habe, zu vergessen.
Im Hinterkopf habe ich allerdings geahnt, dass es irgendwann schlimmer wird "er wird weggehen und mir das Herz brechen" habe ich immer gesagt. Habe ich jedem erzählt - der es hören wollte oder auch nicht.

Und dann kam der Moment. Vorher haben wir uns nach einer selbst nachgespielten aufreibenden tv-soap-interpretation noch schnell geeinigt, dass wir doch einige starke Gefühle für einander haben. Plötzlich war von deiner Seite ganz viel Gefühl und ganz viel "vielleicht-Beziehung". Dann warst du weg. Neue Wohnung. Neuer Job. Neues Leben.

Und es folgten zwei Wochen völliger Einsamkeit und völligen Leidens. Du hast mir gefehlt. Alles, was ich angeschaut habe, hat mich an dich erinnert. Diese 4 Monate, die wir zuvor tagtäglich miteinander verbracht haben, waren so unglaublich intensiv, dass ich nun das Gefühl hatte, man habe mir etwas aus der Brust gerissen und eine leere Hülle meiner selbst in einen leeren Raum geschmissen und gesagt "sieh, dass du zurecht kommst".

Seitdem ist ein bisschen Zeit vergangen.

Ich hatte bis gestern eigentlich geglaubt, mich in meinem neuen alten Leben wiedergefunden zu haben. Hatte mich damit arrangiert, dich nicht um mich zu haben,alleine einzuschlafen, aber dafür täglich ein paar Zeilen von dir zu hören.

Doch seit gestern ist alles wieder kaputt. Clueso hat gesungen "du bleibst" und mir ist wieder eingefallen, was für ein großes Arschloch unsere Fernbeziehung ist:

Zum einen vermisse ich die unglaublich intensiven Momente voller Glück mit dir, in denen die Welt stehen geblieben ist und in denen egal war, was um uns herum passiert. Zum anderen vermisse ich es, einfach nur in den Arm genommen und gehalten zu werden. Ich vermisse es, dich anzuschauen und mir zu denken, wie unglaublich schön du bist...und tausende andere Dinge, die ich vermisse.

Zum anderen bin ich genervt von mir selber. Ich bin die zurückgebliebene Person. Alle sagen mir "Ja ihr habt euch schon ewig nicht mehr gesehen.. das muss wirklich krass sein vor allem hast du ja zeit und dich nicht verändert. Nur er ist gegangen und jetzt schwer beschäftigt.." und ich wünsche sie mir alle zur Hölle, weil sie meinen Schmerz verbalisieren. Ich bin genervt, dass ich unleidlich bin und abends vor dem Einschlafen allein im Bett sitze und weine, weil ich nicht weiß, was aus uns wird und was aus mir wird und weil ich genervt bin von meiner Traurigkeit und denk tausenenden "Vielleicht-Beziehung-und-dann-noch-Fernbeziehungsgedanken", die man sich so macht.

Ich würde gern mein Leben vorspulen, um zu wissen, was passiert, um mich darauf einzustellen. Dieses Ungewisse und diese Warterei und die Tatsache, dass alles so schnell an mir vorbei zieht, Woche für Woche, kann doch nicht so richtig sein!

Und in diesem Moment denke ich an dich, was du wohl machst, wie du wohl aussiehst heute, was du angezogen hast und ich spüre jeden Tag, dass du ein bisschen mehr aus meinem Leben trittst und in deinem ankommst.

Und eigentlich möchte ich dir nur sagen, dass ich dich ganz doll liebe habe und du ein wunderbarer Mensch bist...

Sonntag, 5. Juli 2015

05.07.2015 "deine Zeit."

Ich hab dir alle Zeit der Welt gegeben
und jetzt hast du keine Zeit mehr für mich.

Und ich hab Verständnis aufgebracht, dafür, dass du dir unsicher bist und du nicht weißt ob eine Beziehung mit uns beiden klappen könnte, ob du das überhaupt willst.

" Nimm dir die Zeit dir du brauchst", habe ich gesagt.
Und ich habe gehofft, dass ich dich überzeugen kann, davon, dass das mit uns funktionieren kann.

"Wir müssen ja nicht sofort zusammen sein", habe ich gesagt.
Doch! Ich will jetzt, sofort, mit dir zusammen sein.
Da brauche ich keine Zeit zum Nachdenken!

Und du hast dich sicher gefühlt, solange du mein Verständnis hast.
Aber weißt du, du darfst nicht alles glauben was ich dir sage
Ich bin verliebt und kann nicht mehr klar denken. Und ich würde dir die Welt versprechen, wenn du deine danach mit mir teilen würdest...

Jetzt bringt mich dein Zögern um. Und die Zeit die du für alles brauchst, nur nicht für mich!
Für ein Treffen mit mir hast du keine Zeit mehr, du hast keine Zeit mehr mir in WhatsApp zuschreiben, von einer "guten Morgen" Nachricht ganz zu schweigen, mich anzurufen oder dich einfach irgendwie zu melden.

Ich glaube nicht, dass du noch über uns nachdenkst, du kannst die schönen Sommertage noch genießen, mit deinen Freunden, denen du Zeit schenkst.
Meine Zeit!

Wenn ich in den nächsten Wochen dann mal einsehen werde, dass ich dich verloren habe, kann ich vielleicht auch mal etwas anderes machen, als an dich zu denken.
Vielleicht habe ich auch wieder ein bisschen Zeit für mich.
Aber es war schön mit dir, und du fehlst mir.
Du und unsere gemeinsame Zeit!